Die diesjährige Summer School des AMC warf dabei sowohl einen Blick zurück auf die bisher erreichten Forschungshighlights sowie einen Blick in die Zukunft. Hier ging es auch um die Fragestellung: wie lassen sich Techniken der additiven Fertigung konkret in Gebäuden umsetzen und integrieren? Aber auch die nahe Zukunft sollte bei diesen AMC-Treffen eine wichtige Rolle spielen. Im nächsten Jahr wird der Sonderforschungsbereich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft begutachtet. Die sogenannte zweite Phase des AMC und die Schwerpunktsetzung wurde unter den Forschenden intensiv diskutiert.
Doch zunächst gelang es Studierenden des Kooperationsseminars „From Additive Manufacturing to Architecture“, die Wissenschaftler:innen mit kreativen und innovativen Ideen zu begeistern. Die Studierenden stellten in ihrer Abschlusspräsentation Entwürfe vor, die die Methoden der additiven Fertigung bei der Erstellung eines Wohngebäudes integrieren. Aspekte dieser Entwürfe sollen nun konkret umgesetzt und erbaut werden. Dabei sollen sie besonders für einen Collaborative Demonstrator genutzt werden, also Ausstellungsstücken an denen sich die Techniken und Möglichkeiten der additiven Fertigung im großen Maßstab nachvollziehbar und anschaulich darstellen lassen. Dieser Collaborative Demonstrator soll ein zentrales Element der Begutachtung durch die DFG in 2023 sein, denn wie kann man deutlicher wissenschaftliche Forschungsergebnisse präsentieren als an einem greifbaren Anschauungsobjekt?
Wie jedes Teilprojekt sich bei diesem großen Objekt einbringen kann, das wurde in kleinen Gruppen und Workshops besprochen und ausgearbeitet. Diese intensiven Diskussionen gingen oftmals bis spät in den Abend. Doch auch das persönliche Zusammenkommen wurde durch eine gemeinsame Wanderung zum Kloster Andechs und Badepausen, um sich im nahegelegenen Ammersee etwas abzukühlen, gewürdigt.
Ein Abendvortrag des TUM Venture Labs rundete das Programm der Summer School ab. Dr.-Ing. Sascha Schwarz vom Venture Lab Additive Manufacturing und Christos Chantzaras, TUM Venture Lab Built Environment, präsentierten die Möglichkeiten, Herausforderungen und Chancen der Skalierbarkeit von Forschungsergebnissen beispielsweise durch Gründung eines eigenen Unternehmens und/oder einer Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen. Mit Forschenden eine Geschäftsidee entwickeln, Partner aus der Industrie finden, oder erstmal ein Raum haben wo man zusammenkommen kann, alles kleinere und größere Herausforderung bei dem Wunsch zu gründen. Das TUM Venture Lab bietet hier passende Konzepte und ein erfahrenes Netzwerk aus Expert:innen an, die helfen den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen und eine Brücke zwischen Forschenden und Industrie zu schlagen. Ob sich bei der Summer School 2022 einige unsere Wissenschaftler:innen zum Gründer:innen gemausert haben? Das werden wir in den nächsten Jahren sehen, aber wen sie dafür ansprechen müssten, das wissen sie nun.
„So viel Schwung, so viel Dynamik, so viele inspirierende Ideen, die ich hier in den letzten Tagen erleben konnte! Ich bin begeistert und ich wünsche mir, dass wir uns davon mitreißen lassen und diese Kraft in die Vorbereitungen zum Collaborative Demonstrator und in die Begutachtung mitnehmen. Diese Energie zeigt mir, was wir und unser Sonderforschungsbereich wirklich im Stande sind zu leisten: und zwar einen Beitrag zur Veränderung der gebauten Welt. Wir können den Weg ebnen für ein nachhaltigeres, ressourcenschonendes und designorientiertes Bauen“, so Prof. Dr. Kathrin Dörfler, Co-Sprecherin des AMC bei ihren Abschlussworten zur AMC Summer School 2022.
Braunschweig / München, August 2022
© Offizielle Pressemeldung zur AMC Summer School 2022
Über den AMC:
Der Sonderforschungsbereich Transregio TRR 277 Additive Manufacturing in Construction (AMC) hat zum Ziel, die Additive Fertigung (den 3D-Druck) als neuartige digitale Fertigungstechnologie für das Bauwesen grundlegend zu erforschen. In dem interdisziplinären, standortübergreifenden Forschungsvorhaben verfolgen die beiden Universitäten TU Braunschweig und TU München, den für das Bauwesen neuartigen Fertigungsansatz. Die Additive Fertigung kann sich zu einer Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung der Bauwirtschaft entwickeln. Komplexe Forschungsfragen zu Werkstoff, Verfahrenstechnik, Steuerung, Modellierung, Design und Konstruktion werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Bereichen des Bauwesens und des Maschinenbaus ganzheitlich erforscht.
AMC-Mitglieder der TUM School of Enginering and Design:
Lehrstuhl für Architekturinformatik: Prof. Dr.-Ing. Frank Petzold, Chao Li
Lehrstuhl für Computergestützte Modellierung und Simulation: Prof. Dr.-Ing. André Borrmann, PD Dr.-Ing. habil. Stefan Kollmannsberger, Oguz Oztoprak, TUM Emeriti of Excellence Prof. Dr. rer. nat. Ernst Rank, Syed Ashfaq Hussain Shah, Martin Slepicka, Prodekan Simon Vilgertshofer
Lehrstuhl für Entwerfen und Konstruieren: Anne Niemann
Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik: Prof. Dr.-Ing. Johannes Fottner, Maximilian Dahlenburg, Stephan Kessler
Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen: Prof. Thomas Auer, David Briels, Ahmad Nouman
Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion: Prof. Dr.-Ing. Stefan Winter, Birger Buschmann, Dr. Klaudius Henke, Bettina Saile, Daniel Talke
Lehrstuhl für Metallbau: Johannes Diller, Christina Radlbeck, Dorina Siebert
Lehrstuhl für Statik: Prof. Dr.-Ing. Kai-Uwe Bletzinger, Dr. Reza Najian Asl, PD Dr.-Ing. habil. Roland Wüchner
Lehrstuhl für Werkstoffe und Werkstoffprüfung im Bauwesen: Dekan Prof. Dr.-Ing. Prof. h.c. Christoph Gehlen, Maximlian Hechtl, Dr. Thomas Kränkel, Carla Matthäus, Alexander Straßer
Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften: Prof. Dr.-Ing. Michael F. Zäh, Felix Riegger, David L. Wenzler, Andreas Wimmer
Professur für Digital Fabrication: Prof. Dr. sc. ETH Kathrin Dörfler, Gido Dielemans, Julia Fleckenstein