Forschung ist medienbasiert, sobald ein Artefakt die Basis der wissenschaftliche Ergründung darstellt („Research Through Design“). Ziel der forschenden und zugleich gestalterischen Tätigkeit ist es, neue Erkenntnisse in gestaltungsrelevanten Fachbereichen zu erlangen. Der Erkenntnisgewinn einer Mediendissertation reicht somit über das medienimmanente Wissen hinaus, indem es dieses explizit benennt und reflektiert.
Mit der Einführung der Mediendissertation an der ED eröffnet sich in den Bereichen der Architektur-, Kunst- und Designlehre bzw. -Forschung eine neue Möglichkeit des Transfers entwurflicher und gestalterischer Praktiken in Forschungsmethoden. Besonders in der Gestaltungslehre dient die Dokumentation der medienbasierten Forschung der Qualitätssicherung. Durch Mediendissertationen können Entwurfsprozesse geteilt und diskutiert und somit der internationalen Akademia zugänglich gemacht werden.
Das Medium der Dissertation ist dabei frei wählbar und kann - wie auch das Format der Arbeit - eigenständig erarbeitet und mit den betreuenden Personen abgesprochen werden. An internationalen Standards orientiert kann sowohl der schriftliche als auch der mediale Teil der Arbeit einen Anteil von jeweils 30 Prozent bis 70 Prozent ausmachen.
Die Mediendissertation muss unabhängig von ihrer Form die Befähigung der Promovierenden zu selbständiger, wissenschaftlicher Arbeit und zu klarer Darstellung ihrer Ergebnisse nachweisen. Weiterführend soll die Arbeit einen eigenen, neuen, weiterführenden und in sich zusammenhängenden wissenschaftlichen Beitrag leisten. Außerdem muss die dauerhafte und somit zitierfähige Dokumentation der gewählten Medien sichergestellt sein, was z.B. durch Videodateien, Audioaufnahmen oder Fotodokumentationen realisiert werden kann.
Weitere Informationen zur Promotion an der TUM School of Engineering and Design (ED)