Seit 2018 ist Sebastian Esser am Lehrstuhl für Computing in Civil and Building Engineering (Prof. André Borrmann), wo er seit mehreren Jahren die Koordination der Lehre verantwortet und die Forschungsgruppe Information Management leitet. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit digitalen Methoden zur Informationsmodellierung für die gebaute Umwelt – insbesondere mit modularen Planungs- und Bauprozessen, robotischer Fertigung sowie KI-gestützten Ansätzen zum Umgang mit dynamischen, vernetzten Datenmodellen. Darüber hinaus bringt er langjährige Praxiserfahrung aus seiner nebenberuflichen Tätigkeit in der ingenieurtechnischen Beratung ein, mit einem Fokus auf Building Information Modeling (BIM), modellgestützten Datenaustausch, Kollaboration und Modellqualitätsprüfung.
Nach dem Studium des Bauingenieurwesens promovierte Esser 2024 mit summa cum laude zum Thema "Inkrementelle Versionskontrolle verteilt vorliegender Objektmodelle im Bauwesen". Seine Forschung wurde in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht und auf zahlreichen Fachkonferenzen vorgestellt. Für seine wissenschaftlichen und didaktischen Leistungen erhielt er mehrfach Auszeichnungen, u. a. von buildingSMART International oder beim Wettbewerb “Auf IT gebaut”.
Mit Blick auf die neue Aufgabe als Vertretungsprofessor sagt Dr. Esser: "Es ist eine große Ehre, die kommissarische Leitung eines Lehrstuhls und insbesondere die damit verbundene Lehre bereits knapp ein Jahr nach Fertigstellung meiner Promotion übertragen zu bekommen. Ich bedanke mich ausdrücklich für das entgegengebrachte Vertrauen aller Entscheidungsträger." Er freue sich darauf, die Lehre aktiv mitgestalten zu können und "eigene Akzente in der Weiterentwicklung der mir anvertrauten Module zu setzen”.
Ein besonderes Anliegen ist Esser die enge Verbindung von Forschung und Lehre. Zukünftig möchte er verstärkt aktuelle Technologien in die Lehre integrieren – auch bereits auf Bachelor-Niveau. "Einige KI-basierte Verfahren sollen künftig gezielt in Lehrveranstaltungen eingebunden werden“, erklärt er. Dabei sei es ihm wichtig, „Studierende schrittweise und mit konkretem Praxisbezug an die Herausforderungen und Chancen digitaler Werkzeuge heranzuführen.“
Darüber hinaus strebt Esser eine weitere enge Zusammenarbeit mit dem Nemetschek-Institut für Künstliche Intelligenz im Bauwesen an, um Synergien im Bereich KI und digitale Methoden stärker zu nutzen.