Der erste Flieger der neugegründeten Gruppe war die Mü 1 „Vogel Roch“. Das Projekt wies einige Besonderheiten auf: Ein Architekt konstruierte das Segelflugzeug. Gebaut wurde in einer Bootswerft - und das Flugzeug zeichnete sich durch seinen bootartigen Rumpf aus. Die Akaflieg übernahm das Projekt und innerhalb von nur einem Jahr war die Mü 1 flugbereit.
Nach wechselvollen Jahren baute die Fliegergruppe ab 1986 die Mü 30 „Schlacro“, ein Mehrzweckflugzeug sowohl zum Schleppen als auch für Akrobatik. Das kanariengelbe Motorflugzeug ging am 16. Juni 2000 zum ersten Mal in die Luft und ist seitdem fester Bestandteil des Flugbetriebs. Es schleppt Segelflugzeuge und zieht zu verschiedenen Anlässen - etwa Flugschauen - seine Kurven, z.B. zeichnete der Schlacro 2023 medienwirksam Herzen und Brezn über den blauen Münchner Himmel während des Oktoberfests.
Seit den 2000er Jahren prägen vor allem zwei Großprojekte die Akaflieg München: Die Mü 31 ist ein weiterentwickeltes Konzept, das durch die Idee eines Pylonflügels ergänzt wurde, um aerodynamische Vorteile zu gewinnen. Schließlich entschied man sich für einen Schulterdecker, der an der Hinterkante in einem sogenannten Pylonen in den Rumpf übergeht. Dieses Merkmal zeichnet die Mü 31 bis heute aus und macht sie zu einem der elegantesten Segelflugzeuge. Der Erstflug am 15. September 2017 war ein voller Erfolg.
Bei der Ideenfindung der Mü 32 “Reißmeister” stand ein Segelkunstflugzeug im Vordergrund, das ein Vorzeigeprojekt würde. Hierfür gab es eine Reihe an Anforderungen, die vom Trachflächenprofil über das zu erreichende Lastvielfache bis hin zum einhändigen Fliegen reichten. Der Lehrstuhl für Carbon Composites (LCC) der TUM unterstützte die Entwicklung beim Thema Crashsicherheit mit dem Ziel, die Insassensicherheit zu erhöhen. Ein Flügelbruchversuch am 18. April 2024 erreichte leider im ersten Durchlauf nicht die gewünschte Belastung. Aber auch von diesem Rückschlag wird sich die Akaflieg nicht unterkriegen lassen.