Industrielle Biotechnologie M. Sc.
Kunststoffe aus Kohlenstoffdioxid (CO2), Seide mit Bakterien aus nachwachsenden Rohstoffen oder Flüssigtreibstoffe aus organischen Abfällen herstellen? Im Studiengang Industrielle Biotechnologie M. Sc. (IBT) geht es um die industrielle Stoffproduktion mit Hilfe neuer Biokatalysatoren und biotechnologischer Verfahren.
Hochgradig interdisziplinär umfasst die „Weiße Biotechnologie“ auf der einen Seite die Biowissenschaften (Molekularbiologie, Biochemie, Mikrobiologie und Bioinformatik). Auf der anderen Seite sind Methoden der (Bio-)Verfahrenstechnik und der Technischen Chemie erforderlich, um das Potential der neuen Biokatalysatoren technisch auszuschöpfen und nachhaltige Produktionsprozesse im industriellen Maßstab zu entwickeln. Als Zukunftstechnologie des dritten Jahrtausends wird der IBT eine herausragende Bedeutung insbesondere für die europäische Wirtschaft beigemessen.
Mit dem Forschungszentrum für Weiße Biotechnologie auf dem Campus Garching schafft die Technische Universität München (TUM) einen starken, interdisziplinären Forschungs- und Ausbildungsschwerpunkt in diesem Bereich.
Was lernen Sie für Ihre Zukunft?
Der Masterstudiengang Industrielle Biotechnologie vermittelt Studierenden ein breites Methoden- und einschlägiges Fachwissen. Ziel ist es, an der Schnittstelle zwischen Biowissenschaften und Verfahrenstechnik hochqualifizierte Fachkräfte auszubilden, die in der Lage sind, neue biologische Verfahren für industrielle Produktionsverfahren zu gestalten.
Absolvent:innen haben ihre natur- und ingenieurwissenschaftlichen Vorkenntnisse erweitert und verfügen darüber hinaus über vertiefte Fachkenntnisse in den Ausbildungsschwerpunkten Enzyme Engineering, Metabolic Engineering, Bioprocess Engineering und Bioseparation Engineering. Für die hochqualifizierten Fachkräfte eröffnen sich vielfältige berufliche Perspektiven in Forschung und Entwicklung (vom Gen bis hin zum industriellen Prozess), Produktion und Fertigung, Anlagen- und Apparatebau, sowie in Beratung und Management. Mögliche Betätigungsfelder sind neben Biotechnologieunternehmen und der Chemieindustrie auch die Pharmaindustrie, der Anlagen- und Apparatebau und die Umwelttechnikbranche.
Der Masterstudiengang Industrielle Biotechnologie an der TUM ist Vorreiter in Europa und bietet beste Qualifikationsmöglichkeiten für diesen Arbeitsmarkt.
Mehr Informationen zum M.Sc. Industrielle Biotechnologie finden Sie in unserem TUM IBT Wiki.
Informationen zum Studium
Art des Studiums: Vollzeit
Regelstudienzeit: 4 Semester
Credits: 120 ECTS
Hauptstandorte: Garching
Art der Zulassung: Eignungsfeststellungsverfahren für Masterstudiengänge
Beginn des Studiums: Wintersemester, Sommersemester
Bewerbungszeitraum: Wintersemester: 01.04. – 31.05. und Sommersemester: 01.11. – 15.01.
Erforderlicher Sprachnachweis: Deutsch
Studiengebühren: für Studierende aus Nicht-EU-Ländern
Die Regelstudienzeit des Masterstudiengangs Industrielle Biotechnologie beträgt 4 Semester. Der Umfang der zu erbringenden Leistungen beträgt 120 ECTS, die modular erbracht werden und sich aufteilen in 90 ECTS für Module (bestehend aus Lehrveranstaltungen wie Vorlesungen, Übungen und Praktika) und 30 ECTS für die Master‘s Thesis. Es sind 45 ECTS in Pflichtmodulen, 30 ECTS in Wahlpflichtmodulen sowie mindestens 15 ECTS in Wahlmodulen zu erbringen. In jedem Semester sollen 30 ECTS erlangt werden.
In den ersten beiden Semestern stehen die interdisziplinäre Erweiterung und Ergänzung des vorhandenen Vorwissens im Mittelpunkt. Dazu wird ausgehend vom jeweiligen Bachelorabschluss zusammen mit einer Mentorin oder einem Mentor ein individueller Studienplan aus der Liste der Wahlpflichtmodule individuell zusammengestellt.
- Biowissenschaftliche Grundlagen: Studierende mit einem ingenieurwissenschaftlichen Bachelor werden mit den biowissenschaftlichen Grundlagen vertraut gemacht.
- Prozesstechnische Grundlagen: Studierenden mit einem Bachelor in Naturwissenschaften werden die ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen der Prozesstechnik vermittelt.
- Biotechnische Grundlagen: Studierenden mit einem Bachelor in Bioprozesstechnik werden biotechnologische Grundlagen und ingenieurwissenschaftliche Grundlagen vermittelt.
Die Auswahl der Module im Pflicht- und Wahlbereich gilt gemäß dem Modulhandbuch und der Fachprüfungs- und Studienordnung des Masterstudiengangs Industrielle Biotechnologie vom 13. Juni 2019. Beispielhafte Listen der wählbaren Fachmodule sind im Wiki einsehbar.
Beginnend im 2. und auch im 3. Semester werden diese Grundlagen durch eine fachspezifische Ausbildung in den Schwerpunktgebieten Enzyme Engineering, Metabolic Engineering, Bioprocess Engineering und Bioseparation Engineering ergänzt.
Durch Wahlmodule in den ersten drei Semestern besteht zudem die Möglichkeit, das eigene Kompetenzprofil durch Module aus dem weiteren Angebot der TUM oder einer anderen wissenschaftlichen Hochschule zu ergänzen.
Die Masterarbeit wird in der Regel nach erfolgreicher Ablegung aller Modulprüfungen im 4. Semester als eigenständige wissenschaftliche Arbeit zu einem Thema aus der Industriellen Biotechnologie unter der Betreuung eines Prüfungsberechtigten der am Studiengang beteiligten Fakultäten durchgeführt.
Während des Studiums besteht die Möglichkeit, ein (internationales) Forschungspraktikum in den Studienplan einzubringen (max. 10 ECTS). Ferner werden Industriepraktika unterstützt, auch wenn diese nicht in das Curriculum eingebracht werden können. So bietet beispielsweise Evonik Nutrition & Care speziell für Studierende im Studiengang IBT Praktikumsplätze an.
Während Ihres Studiums an der TUM besteht die Möglichkeit, bis zu zwei Semester im Ausland zu studieren oder ein Praktikum im Ausland zu absolvieren. Näheres zu den verschiedenen Programmen finden Sie auf der TUM-Global-Webseite.
Im Studiengang IBT können Sie im Rahmen des Erasmus+-Programms an mehreren Partneruniversitäten in vershiedenen europäischen Ländern einen Auslandsaufenthalt absolvieren. Mit dem Austauschprogramm TUMexchange können Sie ein Semester an einer der Partneruniversitäten außerhalb Europas in Afrika, Asien, Australien, Nord- oder Südamerika studieren.
Ein Praktikum ist in diesem Studiengang nicht verpflichtend und auch keine Zulassungsvoraussetzung. Jedoch empfiehlt es sich grundsätzlich, früh praktische Erfahrungen zu sammeln. Industriepraktika sind auf jeden Fall sinnvoll und werden von der School durch Befürwortung einer entsprechenden Beurlaubung unterstützt, können jedoch nicht in den Studiengang selbst eingebracht werden.
Bewerben Sie sich über das Bewerbungsportal TUMonline und laden Sie dort Ihre Dokumente für die Zulassung hoch.
Die Qualifikation für den Masterstudiengang Industrielle Biotechnologie ist nachzuweisen durch einen an einer in- oder ausländischen Hochschule erworbenen qualifizierten und mindestens sechssemestrigen Bachelorabschluss (Bachelor of Science) oder einen mindestens gleichwertigen Abschluss in den Studiengängen Biochemie, (Molekulare) Biotechnologie, Biologie, Bioprozesstechnik, Chemie-Ingenieurwesen, Energie- und Prozesstechnik, Engineering Sciences, chemische Biotechnologie oder vergleichbaren Studiengängen.
Außerdem können Studierende, die in einem der oben genannten Bachelorstudiengänge mindestens 140 ECTS erreicht haben, auf Antrag zum Masterstudium zugelassen werden. Das Bachelorabschlusszeugnis ist bis ein Jahr nach Beginn des Masterstudiums vorzulegen.
Bewerber:innen, die einen Bachelor-Abschluss im Ausland erworben haben, müssen bis zum Ende der Bewerbungsfrist ein Sprachzeugnis vorlegen.
Bewerbungsfrist für das Wintersemester: 01.04. – 31.05.
Bewerbungsfrist für das Sommersemester: 01.11. – 15.01.
Erhalten Sie eine Zulassung, sind für die Immatrikulation zusätzlich einige Dokumente als beglaubigte Kopien in Papierform einzureichen.
Mehr Informationen zur Bewerbung und den Bewerbungsunterlagen finden Sie auf folgenden Seiten: Wiki, Masterstudiengänge der TUM.
Studieninteressierte, die ihre Masterzugangsberechtigung (z.B. einen Bachelorabschluss) außerhalb der EU / EWR erworben haben, müssen in der Regel vorab eine Vorprüfungsdokumentation bei uni-assist anfordern.
Eignungsverfahren
Über die Aufnahme in den Studiengang Industrielle Biotechnologie wird im Rahmen eines zweistufigen Eignungsverfahrens entschieden. Detaillierte Informationen zum Eignungsverfahren sind in der FPSO zum M. Sc. Industrielle Biotechnologie dokumentiert.
Im Rahmen der ersten Stufe des Eignungsverfahrens wird eine Bewertung anhand folgender Kriterien durchgeführt:
- Durchschnittsnote des Bachelorabschlusszeugnisses oder des Leistungsnachweises
- Fachliche Qualifikationen
- Motivationsschreiben
Die Punktevergabe zur Bewertung der fachlichen Qualifikation erfolgt durch den Abgleich der Kompetenzen der Bewerberin oder des Bewerbers mit den Kompetenzen, die eine Absolventin oder ein Absolvent eines vergleichbaren Studiengangs an der TUM hat. Dabei werden die Lernziele der einzelnen Module und deren Umfang (ECTS) berücksichtigt.
Kandidatinnen und Kandidaten mit sehr guten bis guten Ergebnissen werden direkt zugelassen, Personen mit unzureichenden Ergebnissen erhalten eine Ablehnung. All diejenigen, für die in der ersten Stufe kein eindeutiges Ergebnis ermittelt werden kann, durchlaufen die zweite Stufe des Eignungsverfahrens.
Im Rahmen der zweiten Stufe des Eignungsverfahrens wird zu einem ca. 20-minütigen Auswahlgespräch eingeladen. Über die letztliche Eignung der Bewerberin bzw. des Bewerbers entscheiden sowohl die Durchschnittsnote des Bachelorabschlusszeugnisses wie auch das Ergebnis des Auswahlgesprächs gleichermaßen. Die Auswahlgespräche zum Wintersemester finden Anfang Juli und zum Sommersemester Anfang März statt. Die Einladung zum Eignungsgespräch wird spätestens eine Woche vor dem Gesprächstermin per E-Mail zugeschickt.