Bevor die Rakete als Ausstellungsstück des Deutschen Museums restauriert werden kann, soll sie auf ihren Originalzustand hin und auf Schäden untersucht werden. Deshalb analysieren jetzt drei TUM-Forscherinnen Dr. Olga Popovych (Postdoc), Isabelle Stüwe (Doktorandin) und Ana Menéndez Orellana (Doktorandin) vom Lehrstuhl für Zerstörungsfreie Prüfung mit der Methode der Thermografie die Rakete. An einzelnen Stellen wird mit diesem Verfahren unter dem jetzigen weißen Anstrich nach Spuren der früheren Lackierung gesucht. Außerdem will man mit diesem Verfahren auch gleich noch herausbekommen, ob die Bestandteile der Rakete bereits bei der Produktion zusammengefügt wurden und daher eine einheitliche „Seriennummer“ tragen oder das Objekt später aus Originalteilen kombiniert wurde. „Das ist entscheidend für die Restaurierung“, sagt die Restaurierungsspezialistin des Deutschen Museums, Marisa Pamplona. „Je mehr Originalsubstanz wir finden, desto mehr von der Substanz wollen und müssen wir erhalten.“
Isabelle Stüwe von der TUM erklärt das Verfahren: „Bei der Thermografie wird elektromagnetische Strahlung im Infrarotbereich, die vom Objekt emittiert wird, untersucht.“ Mit dem Verfahren werden Bilder am Computer generiert, mit denen man quasi unter die Oberfläche der jetzigen Lackierung schauen kann.
Die ersten Untersuchungen haben keinen Beleg für einen Tarnanstrich erbracht. Aber die Expertinnen suchen weiter, um die letzten Geheimnisse der „V2“ zu lüften. Im Anschluss beginnt dann die Restaurierung. Damit diese Waffe und mit ihr die Erinnerung an den Terror des Zweiten Weltkriegs mahnend erhalten bleibt.