Leonhard Obermeyer
Leonhard Obermeyer, 1924 in Großmehring geboren, war einer der visionärsten und einflussreichsten deutschen Bauingenieur*innen. Von 1958 bis 2006 leitete er die Tiefbau-Beratung Obermeyer Planen + Beraten, heute eines der wichtigsten Ingenieurbüros in Süddeutschland mit mehr als 1200 Mitarbeiter*innen weltweit.
Leonhard Obermeyer war ein Pionier beim Einsatz von Computern im Bauwesen. In seinem Unternehmen installierte er bereits 1970 einen IBM 1130 Computer. Noch heute widmet sich sein Unternehmen der Entwicklung und Anwendung innovativer Berechnungsmethoden in der Architektur und im Bauwesen.
Leonhard Obermeyer studierte von 1948 bis 1953 Bauingenieurwesen an der TUM und schloss sein Studium mit Auszeichnung ab. 1970 schloss er seine Doktorarbeit unter der Leitung von Prof. Stefaniak ab, ebenfalls mit Auszeichnung. Er wurde zum Honorarprofessor an der Universität Leipzig ernannt und erhielt zahlreiche renommierte Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und die Konrad Zuse Medaille.
Zu seinen wichtigsten Ingenieurprojekten gehörte die Planung des Verkehrsknotens Karlsplatz-Stachus in der Münchner Innenstadt, der Verbindungen zwischen verschiedenen U-Bahn- und Straßenbahnlinien sowie umfangreiche Einkaufsmöglichkeiten bietet. Mit einem Volumen von 500 000 m³ in vier Untergeschossen war es damals eines der anspruchsvollsten Bauvorhaben.
Leonhard Obermeyer war Ehrensenator der Technischen Universität München. Er und seine Frau Gertrude beteiligten sich intensiv an der Gründung der Universitätsstiftung TUM und steuerten erhebliche Spenden bei.
Leonhard Obermeyer ist am 28. Dezember 2011 verstorben.