Untersuchungen zum Einfluss von Modellparametern auf die Lebensdauerprognose für Brückenbauwerke
Bearbeiter: Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt, cbm - Centrum Baustoffe und Materialprüfung, Prof. Dr.-Ing. Christoph Gehlen
Forschungsförderung: BASt
Die Dauerhaftigkeitsbemessung von neu zu errichteten Infrastrukturbauwerken erfolgt nach aktuellen Regelwerken rein deskriptiv. In Abhängigkeit der zugeordneten Expositionsklasse werden Mindestanforderungen an die Betonzusammensetzung und die Betondeckung gestellt. Diese Mindestanforderungen der Normung beruhen neben wissenschaftlichen Erkenntnissen und Produktnormen von Betonausgangsstoffen im Wesentlichen auf nationalen Erfahrungen und sollen eine geplante Nutzungsdauer von mindestens 50 Jahren unter üblichen Instandhaltungsbedingungen sicherstellen. Die deskriptive Dauerhaftigkeitsbemessung hat den großen Nachteil, dass die Beurteilung der Restnutzungsdauer bestehender Bauwerke mangels Informationen der Betonzusammensetzung meist nicht anwendbar ist. Zielführender und praktikabler wäre ein auf Performance basierendes Bemessungsverfahren, das durch den Einsatz von voll-probabilistischen Bemessung realisierbar ist. In einem ersten Schritt in diese Richtung ist es sinnvoll, zunächst die deskriptiven Anforderungen im Hinblick auf die Dauerhaftigkeit zu überprüfen. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist ein Benchmark der deskriptiven Dauerhaftigkeitsbemessung für Brückenbauwerke der Bundesanstalt für Straßenwesen mit dem Fokus auf Depassivierung der Bewehrung aufgrund von Chlorideindringen und Karbonatisierung.